Früheste Siedlungsspuren sind für die Hallstattzeit (1200– 800 v.Chr.) nachgewiesen. Urnengräber mit Bronzebeigaben, Wohngruben mit vorzeitlichen Abfällen und Spuren von Feuerstellen belegen dies. Im Bezirksmuseum am Enkplatz können die restaurierten Fundstücke vom Leberberg besichtigt werden.1028 findet man zum ersten Mal den Namen „Simaninngen“ auf einer Schenkungsurkunde. Bis zirka 1848 hat der Laaerberg zu Simmering gehört. Heute gehört er zu Favoriten, die Grenze verlief genau in der Mitte der Straße des Böhmischen Praters.
Auch Ebersdorf ist schon früh urkundlich belegt. Als sicher gelten drei Notizen im Traditionsbuch des Benediktinerstiftes Göttweig 1108-25. Konrad von Hintberg wählte nach einem Gütertausch Ebersdorf zum Familienwohnsitz. Damit beginnt die 200jährige Geschichte der Herren von Hintperg-Ebersdorf. Die Ebersdorfer spielten in der österreichischen Geschichte eine wichtige Rolle. Sie waren häufig Erbkämmerer und Räte sowohl unter den Babenbergern als auch den Habsburgern.Das Familienschloss am heutigen Münnichplatz ist trotz vieler Umbauten bis heute erhalten. Als in der 2. Hälfte des 15.Jh. die kaiserliche Macht durch innerfamiliäre Zwistigkeiten erschüttert war und daher Rechtsunsicherheit drohte, kamm es in Ebersdorf zu einem heute geradezu romantisch klingenden Zwischenspiel: Die Räuber“fürsten“ Ludwenko und Pangratz besetzten das Gebiet zwischen Ebersdorf und Fischamend, erpressten hohe Steuern von der Bevölkerung und hielten geheime Gerichtsverhandlungen ab, bis sie 1464 von Albrecht von Ebersdorf zur Aufgabe gezwungen wurden. 1484 wird Schloss Ebersdorf vom ungarischen König Matthias Corvinus belagert und eingenommen.
1499 schließlich ging es durch Gütertausch in kaiserlichen Besitz über. Kaiser Maximilian I.,der „letzte Ritter“, gestaltete es zu einem Jagdschloss um. Als 1529 die Türken gegen Wien ziehen, soll der Sultan das Ebersdorfer Schloss bewohnt haben, obwohl das berühmte Prunkzelt Suleimans wahrscheinlich an der Stelle des späteren Neugebäudes errichtet worden war. Offenbar war es den Türken zu kalt, denn sie zogen bald wieder ab – nicht ohne das Schloss in Brand gesetzt zu haben.
Die älteste Darstellung von Dorf und Schloss findet sich auf einem dem 16.Jh. entstammenden Fresko im Florenzer Palazzo Vecchio. Die Bedeutung des Schlosses wechselt je nach kaiserlicher Anwesenheit. Ende des 16.Jh. brachte Maximilian II. einen Elefanten nach Wien, der dann 1 Jahr lang in der Ebersdorfer Menagerie dahinvegetierte und schließlich starb. Der rechte Vorderfuß des Tieres befindet sich heute in der Kunstsammlung des Stiftes Kremsmünster.
Recht ähnlich verläuft die Geschichte des Schlosses Neugebäude, von dem heute nur mehr ein nackter schmuckloser Torso erhalten ist. Maximilian II. ließ es sich als Lustschloss mit Ziergärten und einer Menagerie erbauen.(Das Ebersdorfer Jagdschloss war für die große Hofhaltung zu beengt). Bis heute ist der Name des Architekten unbekannt, es wurde aber von zahlreichen namhaften Künstlern der Zeit prunkvoll ausgestattet.1607 übersiedelte auch die Ebersdorfer Menagerie dort hin. Das Schloss war eine „ästhetische Begegnung von Natur und Kunst.“ Aber auch hier sorgten geschichtliche Ereignisse (Türkensturm, Kuruzzenaufstände etc.) für den langsamen Verfall. Unter Maria Theresia wurde es 1775 Pulvermagazin, seine monumentale Säulengalerie wurde abgetragen und als „Gloriette“ in Schönbrunn wieder aufgestellt.
Das beginnende 17.Jh. brachte wieder stürmische Zeiten. 1618 forderte eine adelige protestantische Abordnung von Kaiser Matthias in Ebersdorf Religionsfreiheit. 1819 besetzten schließlich böhmische Rebellen das Jagdschloss und machten es zu ihrem Hauptquartier. Zweimal ziehen Böhmen und Ungarn gegen Wien und plündern dabei rücksichtslos die Umgebung. Die Gemeinde Ebersdorf verarmte durch die andauernden Kriegsfolgen, durch mehrere Missernten und Überschwemmungen. Dazu kamen noch die Unannehmlichkeiten durch die Anwesenheit des großen kaiserlichen Gefolges während der alljährlichen Jagdsaison im Oktober und November. Die Einwohner mussten ihre Wohnungen räumen und auf Dachböden und Stadeln schlafen, um allen Bediensteten Platz zu bieten.
Wie in Simmering war es auch in Ebersdorf nach dem Türkensturm vorbei mit dem Weinanbau vorbei. Der Ort hatte auch 1683 beim 2. Vorrücken der Türken wieder gebrannt. Maria Theresia verschenkte 1745 Schloss Ebersdorf an den späteren Weihbischof Dr. Anton von Marxer, der es zum Armen- und Waisenhaus umgestaltete. Da die Kaiserin kein besonderes Interesse an der Gegend hatte, wurde es wieder still in Ebersdorf. Allerdings erlebte es um 1746 eine kurze Blüte als Wallfahrtsort. Allsonntäglich stürmten bis zu 5000 Pilger das Gnadenbild „Maria am Baume“, bei dem sich zahlreiche Heilungen ereignet haben sollen. Diese Vorgänge endeten allerdings abrupt mit der josephinischen Religionsreform.
1809 verwüsteten französische Soldaten den Ort Ebersdorf. Auch eine Beschwerde des Pfarrers bei Napoleon selbst, der gerade im Thürnlhof logierte, nützte nichts. Vom 18.-24. Mai soll Napoleon in Kaiserebersdorf gewohnt haben. Auch in Ebersdorf endete 1850 die Grundherrschaft. Einen wirtschaftlichen Aufstieg erlebte die neue Gemeinde, als 1870 die Stadt Wien um 254.993 fl Ackerland zur Errichtung des neuen Zentralfriedhofes ankaufte. Einige Industriebetriebe siedelten sich bald an, sonst ging es aber nach wie vor ländlich ruhig zu, was sich auch darin zeigt, dass zur Sicherheit der Gemeinde ein einziger Nachtwächter mit Hund genügte. Erst ab 1876 wurde ein Wachposten beim Zentralfriedhof nötig, da sich Raubüberfälle auf Friedhofsbesucher häuften. Kaiserebersdorf blieb trotz zeitweiligen kaiserlichen Interesses ein kleiner Ort. Trotz Industrieansiedlung erreichte es auch später nie auch nur annähernd die Größe des Nachbarortes Simmering. Im Jahre 1883 hatte es ca. 2500 Einwohner.1891 schließlich wurde es gemeinsam mit Simmering zum XI.Wiener Gemeindebezirk.